Dr. Virginia Satir, die bekannte amerikanische Psychotherapeutin und Begründerin der Familientherapie, hat sich vor vielen Jahren mit der Frage befasst, wie viele Umarmungen ein Mensch täglich braucht.
Eigentlich eine interessante Frage! Wir denken oft darüber nach, wie viel Essen wir brauchen, wie viel Geld, wie viel Urlaub, manche von uns machen sich auch Gedanken, ob sie genug Sex bekommen.
Aber kaum jemand überlegt sich, ob er genug Zärtlichkeit und Umarmungen gibt oder bekommt. Dabei geht es nicht nur um Emotionen und Gefühle. Zärtlichkeit und Körperkontakt ist bereits für Kleinkinder sehr wichtig; der britische Psychoanalytiker John Bowlby (der selber im Haus seiner wohlhabenden Eltern von einer Nanny aufgezogen wurde und seine Mutter nur selten sah) entwickelte bereits vor über 40 Jahren die Theorie, dass mangelnde Bindung an die Eltern den Haushalt des “Bindungshormons” Oxytocin negativ beeinflustt. Dem amerikanischen Forscher Seth Pollak gelang später an der University of Wisconsin der experimentelle Nachweis dieser Theorie, indem er den Oxytocin-Haushalt von Waisenkindern mit dem von Kindern aus intakten Familien verglich.
Was ist aber nun die praktische Bedeutung für jeden von uns aus all diesen Erkenntnissen? Dr. Satir sagte dazu Folgendes:
- Wir brauchen vier Umarmungen jeden Tag, um zu überleben.
- Wir brauchen acht Umarmungen, um uns wohl zu fühlen;
- und wir brauchen zwölf Umarmungen, um innerlich zu wachsen.
Wie sieht es bei Ihnen damit aus? Bekommen Sie genug Umarmungen?
Und: Geben Sie genug Umarmungen?